Die Freiheit aller Menschen ist die Bedingung der eigenen Freiheit
Seit vielen Jahren gibt es in den letzten Abendstunden von Silvester in Berlin eine Demonstration zum Knast in Moabit, seit letztem Jahr wird außerdem auch der Frauenknast in Lichtenberg besucht. Damit soll den Inhaftierten in diesen Zwangsanstalten – stellvertretend für alle anderen Gefangenen – gezeigt werden, dass sie nicht allein und vergessen hinter den grauen Mauern weggesperrt sind.
Wir wollen ein Zeichen setzen und werden wieder einmal auf die Straßen gehen, um unsere Ablehnung gegen diese Institutionen zu zeigen. Die Funktionen der Gefängnisse reichen seit langem weit über ihre eigenen Mauern hinaus. Repressions- und soziale Kontrollmaßnahmen funktionieren auch als ewiger Angstzustand in dem Menschen durch Lähmung, Angst und Furcht nur noch gehorchen.
Daher gehen wir auf die Straße um zu zeigen, dass Gefangene nicht alleine sind. Um zu zeigen, dass es in dieser Stadt Menschen gibt, die sich nicht von der staatlichen Repression und der Kontrolle einschüchtern lassen wollen. Der Kapitalismus soll die heuchlerische Antwort gegen Armut sein, innerhalb dessen die Gefängnisse als die Lösung für Menschen da stehen, die nicht in diese Gesellschaft passen oder mit den Regeln dieser gebrochen haben. Gesetze sind nichts anderes als die von den Machthabenden auferlegten Regeln.
Was ist dies für eine Gesellschaft, wo Gewaltverhältnisse ausgeklammert oder nur in beschränkter Weise benannt werden? Abschottung vor Flüchtlingen, Gewalt in der Familie, Polizeigewalt, Knast, Arbeitszwang, Unterdrückung seitens der Bosse und der Sozialarbeiter_innen sind nur einige Formen von gesellschaftlich legitimierter Gewalt, teils in Gesetze gegossen, teils akzeptiert oder hingenommen.
Knäste sind die verlogene Antwort der Herrschenden auf die sozialen Probleme der Menschen, die in Armut oder als Ausgestoßene leben. Denn die Herrschenden sind so gut wie nie von Gefängnis betroffen.
Die Funktion der Gefängnisse ist auch Menschen davon zu überzeugen eine gewisse Lebensweise führen zu müssen, womit dieses System am Leben erhalten wird.
In einer libertären Gesellschaft wo das Leben auf der Basis freier Vereinbarungen aufgebaut wird; in der jede Gemeinschaft ihre eigenen Regeln (ohne Autorität) aufbaut, wo Menschen frei sind, ihre eigene Gemeinschaft aussuchen, in welcher der Staat nicht mehr existiert und daher dessen Repression nicht mehr zu rechtfertigen ist. Gefängnisse und jede Form von Haft könnten daher abgeschafft werden, weil ihre Funktion nicht mehr notwendig wäre. Eine befreite Gesellschaft gibt es nur ohne Knäste.
Für die Abschaffung jeder Form des Einsperrens!
Für die Abschaffung jeder Form von Macht, Unterdrückung und Lohnarbeit!
Dienstag – 31.12.2013 – U-Bhf Samariterstrasse – 15:30 Uhr
Demo zum Frauenknast Berlin-Lichtenberg
Dienstag – 31.12.2013 – S-Bhf Bellevue – 22:45 Uhr
Demo zum U-Haft-Knast Moabit