Am 10. September 1898 erstach der italienische Anarchist Luigi Lucheni die Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn am Genfer See. Dadurch erlangte Lucheni zweifelhafte Berühmtheit. Die Tat sorgte sowohl in der Politik als auch in Gesellschaft, in der Presse und in der ‘Wissenschaft’ für Resonanz und Aufregung. Kurz nach Luchenis Verhaftung, wurde in der anarchistischen Zeitung L’Agitatione ein Artikel veröffentlicht, der Lucheni verteidigte, die Folge war die Auflösung der Zeitung und die Ausweisung einer Reihe von Anarchisten. Noch im selben Jahr wurde auf Initiative Italiens die ‘Internationale Konferenz von Rom für die soziale Verteidigung gegen Anarchisten’ einberufen, an der sich 21 Staaten beteiligten, um Beschlüsse zu fällen wie gegen die anarchistische Bewegung in Zukunft vorgegangen werden solle.
Viele Legenden und Mystifizierungen ranken sich um die Person Lucheni und seine Tat, sowie um die ‘gequälte’ Popikone ‘Sissi’. Eine Veranstaltung zur Person und der Tat des Anarchisten Luigi Lucheni, seinen Feinden, seinen Verteidigern und der anarchistischen Bewegung.
Im Sommer 2013 wurde ein Buch mit dem Titel ‘Ob mit Dolch, Feile oder Revolver. Textsammlung zur Ermordung der Kaiserin Sissi durch den Anarchisten Luigi Lucheni’ veröffentlicht. Es soll im Zuge der Veranstaltung ebenfalls vorgestellt werden.
„Dieser Text ist ein Werkzeug zur Zerstörung einer Ikone, wir handeln damit im Sinne Luchenis, der einen Angriff auf die Bourgeoisie ausführte. Wir handeln weiter im Sinne Luchenis, wenn wir seinen Beitrag zum Sozialen Krieg heute reproduzieren ohne ihn selbst zu einer Ikone verkommen zu lassen, sondern ihn unter dem Blickwinkel wiedergeben in dem Anarchisten handeln sollten: als Kameraden unter Kameraden.“ – Mit Dolch, Feile oder Revolver …
Beginn: 20:00 Uhr
Ort: EKH, Wielandgasse 2-4, 1100 Wien