Für den 24.01.2015 rufen reaktionäre, erzkonservative Ohrfeigengesichter (Props an GROW ) der Initative “Besorgte Eltern” und des Vereins “Elternhaus” zu einer Demo gegen sexuelle Vielfalt in Hamburg auf. Wer die “besorgten Eltern” sind kann hier nachgelesen werden und Frau Irina Haffner-Janzen vom Verein “Elternhaus” freut sich bestimmt auch über kritische Nachfragen. Wir hoffen das viele Leute am 24.01.2015 am Start sind und mit vielfältigen Aktionen den Aufmarsch des deutschen Mobs verhindern. Dabei gilt natürlich wie immer: Mit allen Mitteln, auf allen Ebenen. Sorgt dafür, dass die “besorgten Eltern” tatsächlich Grund zur Sorge haben.
Infos zu geplante Gegenaktivitäten kommen demnächst!
Antifa = Pro Homo – Pro Queer
Wir ersparen uns hier langes texten und verweisen auf einen Aufruf zu Gegenaktivitäten der „Gruppe für den organisierten Widerspruch“:
“In der ganzen Bundesrepublik schießen derzeit reaktionäre Gruppierungen und Demos aus dem Boden, die auf dem ersten Blick vielleicht gar nicht viel gemeinsam haben (Spoiler: Haben sie aber doch). HoGeSa, Pegida, Montagsmahnwachen, »Besorgte Eltern gegen Frühsexualisierung« und viele andere: Einig sind sich diese Ohrfeigengesichter, die mittlerweile jeweils Tausende mobilisieren können, dass »die linksversifften Medien« gleichgeschaltet sind und eine geheime Elite (Zionisten, Kommunisten, die GEZ, Ed von Schleck) das »deutsche Volk« umerziehen oder gar auslöschen möchte (durch Verschwulung, Islamisierung, Chemtrails). In Krisenzeiten drängt es den autoritären Charakter traditionell zur Tat, der die gesellschaftliche Ordnung, die Schuld an seinem Elend ist, derart verinnerlicht hat, dass er nicht mehr über sie hinausdenken kann und will. Statt für Verbesserungen seines Lebens zu kämpfen, will er lediglich, dass es den »Anderen« schlechter geht als ihm, damit er wieder brav Untertan sein kann. Lohnkürzungen und diverse kapitalistische Zumutungen nimmt er brav ohne zu Murren hin. Aber wehe, es werden rassistische Vokabeln aus Kinderbüchern gestrichen oder Begriffe gegendert: Dann rastet er aus, der Wutbürger. Die sich trotz seines geistigen Stillstands weiterdrehende Welt ist für ihn eine einzige Qual, gerne hätte er überschaubare Verhältnisse wie zu Adenauers Zeiten zurück, in der jede*r einen festen Platz hatte (die Frau am Herd, der »Ausländer« im Ausland und so weiter).
Die für November geplante HoGeSa-Demo in Hamburg wurde von den Organisatoren aus »Angst vor der Antifa« abgesagt (oder um es in Hooligan-Sprache zu sagen: Die Nazihools haben den langen Schuh gemacht). Nun haben sich jedoch andere Arschlöcher angekündigt.
So möchte am 24. Januar 2015 der rechtskonservative Verein »Besorgte Eltern e.V.« in Hamburg demonstrieren, der unter anderem bereits in Stuttgart homophobe und sexistische Aufmärsche mit Charakternazis wie Jürgen Elsässer organisiert hat. Sie behaupten allen ernstes, dass linke Pädagog*innen im Schuluntericht Kinder zwingen, Dildos zu basteln (hätten wir in unserer Schulzeit angesichts unseres damals schmalen Taschengelds tatsächlich praktisch gefunden), demnächst ein »Schulfach Schwul« eingeführt wird (was auch immer sie damit meinen) und überhaupt: alle Menschen, die nicht in heteronormative Zwangsvorstellungen passen, kein Recht auf öffentliche Existenz haben. Bevor die evangelikalen Lurche (nichts gegen Amphibien, aber so geht nun mal Jugendsprache) auf die Idee kommen, dass sie so etwas regelmäßig in Hamburg veranstalten können, muss bereits dieser erste Aufmarschversuch im Keim erstickt werden – auf dass die »Besorgten Eltern« am Abend des 24. Januar in ihren Schmuddelecken im Internet rumheulen, wie gemein diese »linksextremen Homo-Perversen« sind, die ihre Demo verhindert haben.
Ressentiments und damit verbundene Wahnvorstellungen (Hitler war eine Marionette der Rothschilds, der Dresdender Christstollen wird demnächst in Mohammedstollen umbenannt, Kindern wird von pädophilen Lehrern Homosexualität anerzogen) mögen, solange sie vereinzelt im Internet herumirren, lächerlich erscheinen. Derzeit lässt sich jedoch beobachten, wie der Wahn die Online-Kommentarspalten verlässt und auf der Straße Massenbewegungen den Boden bereitet. Mit der »Alternative für Deutschland« steht auch bereits eine parlamentarische Kraft bereit, die das Potenzial hat, den ganzen diffusen Unsinn in eine Form zu gießen und den intensivsten Rechtsruck in der Bundesrepublik seit 1945 einzuleiten. Wir sparen uns jetzt die langen Ausführungen zur Subjektform in der bürgerlichen Gesellschaft, deren ideologischen Produktivkräfte momentan rasant gesteigert werden und zitieren, leicht abgewandelt, damit es grammatikalisch passt, lieber die Genoss*innen von TOP B3RLIN: »Die Systemzwänge kapitalistischer Verwertung eskalieren immer wieder ideologisch, der Umschlag von Verwertung in Vernutzung und Vernichtung bleibt eine reale Gefahr, gerade in Zeiten kapitalistischer Krisen auf globaler Stufenleiter. Ob diese ideologische Eskalation verhindert werden kann, ob die kapitalistische Fatalität nicht etwa doch durchbrochen werden kann, entscheidet sich in politischen Tageskämpfen hier und heute.«
Es gibt für eine Linke, die es mit Emanzipation ernst meint, also nur eine Möglichkeit: Die regressive Formierung zurückdrängen und gleichzeitig eine radikale Kritik an den kapitalistischen Verhältnissen stärken. Für eine solidarische Gesellschaft jenseits von Staat und Kapital – für eine Gesellschaft, in der man ohne Angst verschieden sein kann.
Für den 24. Januar 2015 heißt das: Auf die Straße gegen homophobe und sexistische Drecksäcke, für eine freie Entfaltung von Sexualität und Geschlecht jenseits spießbürgerlicher Normen. Terror-Tunten und Homo-Perverse, unite and fight!”
http://aaza.blogsport.de/2014/12/25/hamburg-besorgten-eltern-sorgen-machen/
[Hamburg-Bergedorf] NPD Kundgebung – Kurz Bericht *update*
NPD? Wer? – Ja, genau die Trümmertruppe die es am 13.12.2014 unter maximalem Aufwand geschafft hat, 19 (in Worten Neunzehn) Kameraden auf die Straße zu bekommen.
Bilder des Abrisses gibt es hier: sonar-archiv.com
Die Kundgebung der Neonazis direkt an der S-Bahn Nettelnburg wurde sehr weiträumig von mehr als 400 Cops, Reiterstaffel, Wasserwerfern und anderem schweren Gerät abgesperrt, so das die Parole “Deutsche Polizisten schützen die Faschisten” einmal mehr die Situation treffend beschrieb.
Rund 500 Antifaschist_innen fanden sich auf der Gegenkundgebung zusammen und machten deutlich, was sie von der NPD hielten. Auch einige Anwohner_innen, die direkt an der Kundgebung der Neonazis vorbei kamen oder im benachbarten Häuserblock wohnten, bepöbelten die NPD.
Interessant bei der NPD-Kundgebung war, dass viele alte NPDler, wie Thorsten Schuster, Steffen Holthusen oder die Klebe-Brüder nicht anwesend waren. Überhaupt machte die Kundgebung den Eindruck, als hätte die Kundgebung ohne die Mitwirkung der Kameraden aus Schleswig-Holstein gar nicht stattgefunden.
Gleichzeitig waren über 150 Genoss_innen in Schwarzenbek bei Hamburg und demonstrierten dort gemeinsam gegen rechte Gewalt!