AutorIn : tattoocircus
Tattoocircus zum zweiten!
Auch dieses Jahr veranstalten wir in Basel einen Tattoocircus. Vom 13. bis zum 15. März 2015 werden unsere erfahrenen Tattooartists sich also wieder auf eurer Haut verewigen. Aber das ist noch lange nicht alles…
Mit dem UNTIL IT BREAKS – FESTIVAL wollen wir Tattookultur und unsere Kämpfe gegen Knäste und Repression zusammenbringen. Seitdem 2007 der erste Tattoocircus in Rom stattfand, wurde dieses Konzept an Orten wie Barcelona, Madrid, Berlin, London oder Thessalonikki ebenfalls angewandt. Über das ganze Wochenende werden verschiedene Tätowierer_Innen aus ganz Europa ihr Können und ihre Kreativität einsetzen, um eure Körper mit den von euch ausgesuchten Motiven zu schmücken. Gleichzeitig werden alle Einnahmen dazu verwendet, um jene zu unterstützen, die hinter den Mauern des Staates eingesperrt oder auf andere Weise von Repression betroffen sind. Daneben gibt es ein vielfältiges Programm an Präsentationen und Filmen, die sich mit den Themen Repression, Gefängnis und den Kämpfen gegen diese Welt der Unterdrückung auseinandersetzen, damit wir unsere Kritik daran verbreiten und vertiefen können und um Diskussionen entstehen zu lassen, wie wir mit aller Entschlossenheit der herrschenden Ordnung entgegentreten können. Es gibt auch jeden Tag Essen und an den Abenden wird jeweils mit Konzerten, Partys und Shows für Unterhaltung gesorgt. Wir werden so bald wie möglich alle nötigen Informationen auf unserem Blog bereitstellen… Für eine Welt ohne Knäste und Grenzen! |
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Alle Präsentationen finden im Klybeck Hinterhaus, Klybeckstr. 247, statt.
Präsentation des AnarchistBlackCross Weissrussland
Freitag, 13. März, 13 Uhr
Die vierte Amtszeit des Präsidenten Alexander Lukashenko läuft 2015 aus. In 21 Jahren hat es Lukashenko geschafft, fast alle sozialen Kämpfe im Land zu unterdrücken, verschiedene politische Widersacher hinzurichten und fast jegliche offizielle Opposition auszulöschen. Lukashenko hat es der Weissrussischen Gesellschafft nicht erlaubt, die Grenzen der Sowjet-Mentalität zu überwinden.
Alle Beschwerden oder Kritik an der Regierung werden mit Repression der Polizei oder des KGB beantwortet. Alle Versuche sich zu organisieren begegnen der Strafverfolgung und Hysterie des Staates. Die Politik der Regierung kann wie folgt beschrieben werden: “Alles, was nicht kontrolliert werden kann, muss zerstört werden. Der weissrussische Staat bewegt sich langsam aber sicher hin zur völligen Vernichtung jedes Dissens und unabhängigen Denkens.
An der Veranstaltung gibt es eine Einführung in das politische und ökonomische Systems Weissrusslands. Wir werden ein wenig über die Entwicklungen in den politischen und sozialen Bereichen des Landes in den 20 Jahren des Lukashenko-Regimes erzählen.
Nach dieser Einführung geht es um die anarchistische Bewegung im Land und die Repression, mit derer sie tagtäglich konfrontiert ist, sowie um die Versuche der Bewegung, diese Repression zurückzuschlagen und in Weissrussland zu überleben.
Widerstand in Chile am Beispiel der Familie Vergara
Freitag, 13. März, 15 Uhr
Film und anschliessende Diskussion
Die Familie Vergara steht für drei Generationen des Widerstandes in Chile.
Eduardo und Rafael Vergara Toledo wurden im Alter von 20 und 18 Jahren am 29. März 1985 von Carabineros in der Poblacion Villa Francia von Santiago ermordet. Dieses Schicksal teilten sie mit Tausenden, die zwischen 1973 und 1990 von der Pinochet Diktatur ermordet wurden.
Außergewöhnlich wurde ihr Fall durch die militanten Proteste die sich gegen dieses Verbrechen richteten und die besonders von ihrer Mutter, Luisa Vergara Toledo, angetrieben wurden.
Ihr Bruder, Pablo Vergara Toledo, wurde am 5.November 1988 verbrannt aufgefunden, wobei nicht eindeutig geklärt ist, ob er durch eine eigene Bombe getötet wurde oder durch den chilenischen Geheimdienst.
Der 29.März wird in Chile als “Tag des jungen Kämpfers” jedes Jahr mit Demonstrationen und Angriffen auf die Polizei begangen. Luisa Vergara Toledo richtet dabei oft Worte an die Anwesenden, die danach die Bullen attackieren. Der Tag entstand durch das rebellische Gedenken der umgebrachten Söhne der Vergara Familie und all den anderen Gefallenen im Widerstand.
Seit dem 21.Januar 2014 sitzt Tamara Sol Vergara in Santiago in Untersuchungshaft. Sie ist die Enkelin von Luisa und wird beschuldigt aus Rache für den Mord an dem Genossen Sebastián Oversluij einen Wachmann angeschossen zu haben.
An dem Beispiel der Familie Vergara zeigen wir einen 40 minütigen Film über Widerstand in Chile und freuen uns über eine anschließende Diskussion über die Bedeutung eines rebellischen Gedenkens und/oder Tagen wie die ‘des jungen Kämpfers’.
Palästinensische Gefangene unter Israelischer Besatzung
Freitag, 13. März, 17 Uhr
Für einen Grossteil der Palästinenser_innen, seit Jahrzehnten unter israelischer Besatzung lebend, sind Knast, Verhaftungen, Repression beinahe Alltag. Seit 1967 wurden um die 700’000 Palästinenser_innen verhaftet, was ungefähr 20 Prozent der Bevölkerung der OPT (Occupied Palestinian territories) sind. Knaststrafen sind oft nicht nur Bestrafungsmassnahmen, sondern auch Teil eines Versuches der systematischen Zerstörung der palästinensischen Gesellschaft. Nach einem kurzen Bericht über einen Aufenthalt in Palästina Anfang Jahres, werden wir einen informativen Teil über Militärgesetz, Administrativhaft, Solidaritätsbewegungen und Widerstand im Knast anschliessen, basierend auf Video-Interviews mit palästinensischen Genoss_innen. Anschliessend soll die Runde offen stehen für eine Diskussion zum Beispiel über Formen der Solidarität mit Gefangenen.
Asylregime Schweiz – repressive Entwicklungen der letzten 10 Jahre
Samstag, 14. März, 11 Uhr
Die Flüchtlingsströme Richtung Europa sind so hoch wie nie zuvor. Die Reaktion der EU und anderen europäischen Staaten wie der Schweiz ist einerseits die militärische Aufrüstung der europäischen Aussengrenzen und andererseits neue Gesetzgebungen zur Verkürzung und Effizienzsteigerung des Asylverfahrens. Die in der Schweiz kommenden Bundeslager (Bundeszentren für Asylsuchende) sind eine klare Botschaft, in welche Richtung sich dieses repressive Asylregime bewegt. Doch was hat sich in den letzten 10 Jahren im Asylwesen verändert? In welchem Zusammenhang stehen diese neuen Bundeslager in der Schweiz zur gesamt-europäischen Asylpraxis?
Damit’s keine platte Infoveranstaltung, also ein rein intellektuelles Konsumieren wird, ist die anschliessende Diskussion über z.B. Interventionsmöglichkeiten elementar.
(Präsentation und anschliessende Diskussion)
Griechenland: ein Bericht über den Kampf gegen die Knäste
Samstag, 14. März, 13 Uhr
Eine griechische Genossin berichtet von den letzten Verschärfungen der Knastpolitik in Griechenland. Sie schildert die aktuelle Situation in den Gefängnissen und Ausschaffungslagern und informiert über die neue Kategorisierung von Gefangenen im neu gebildeten Teil des Knastsystems, dem Typ-C Gefängnis, welches neben dem FIES-Regime in Spanien und F-Typ in der Türkei, auch in Griechenland eine neue Ära der Einkerkerung und Isolierung von Gefangenen bedeutet.
Was dies für die revolutionäre Bewegung in Griechenland bedeutet und wie sie mit Hungerstreiks, direkten Aktionen uvm. auf diese Verschärfungen reagiert hat. Als direktes Beispiel wird die Geschichte des Kampfes von Nikos Romanos gegen die Knastgesellschaft und seine Einsperrung angeführt.
Weiter wird der Solidaritätsfond “Tameio” vorgestellt, der eine überregionale Anti-Repressions-Struktur bildet.
Bestrafung und Kontrolle
Einige Gedanken zur Entwicklung des Knastsystems und der Rolle der forensischen Psychiatrie.
Samstag, 14. März, 17 Uhr
In einem kurzen Vortrag möchten wir die aktuellen Veränderungen in den Gefängnissen der Schweiz beleuchten. Ausschlaggebend für den Wandel im Knastsystem sehen wir die Anwendung der psychatrischen Massnahmen und die Rolle der forensischen Psychiater_Innen. Dadurch werden die Knäste von einem “Ort der Bestrafung”, wo die Körper der Delinquenten weggesperrt wurden zu einem “Ort der Kontrolle”, mit dem Ziel die Persönlichkeit der Gefangenen zu brechen und sie erst wieder als unterwürfige Mitglieder dieser Gesellschaft zu entlassen. Offensichtlich eine Tendenz, die immer mehr zu totalen Kontrolle innerhalb und ausserhalb der Knäste führt. Wir werden eine neue Broschüre, mit Beiträgen von anarchistischen Gefangenen aus verschiedenen Ländern Europas präsentieren, die einen Eindruck der momentanten Situation in den Knästen geben soll. Damit möchten wir den Anstoss zu einer Diskussion und regen Auseinandersetzung zur Thematik geben.
Die Explosion der Wut
Ein kritischer Rückblick auf anarchistische Kämpfe im Spanischen Staat zwischen 1995 und 2005
Sonntag, 15. März, 11 Uhr
Ein Gefährte, der diese Zeit erlebt hat, berichtet uns von den Einflüssen der anarchistischen Bewegung, den verschiedenen organisatorischen Formen und ihrer Perspektiven. Er erzählt von den Kämpfen gegen das FIES-System, sowie von der Repression, die das anarchistische Milieu zerschlug.
McJustice dienen: Die Privatisierung der U.S. Gefängnis-Industrie
Sonntag, 15. März, 13.30 Uhr
Ausgehend von einer Kritik an allen Gefängnissen, geht es bei diesem Vortrag um die Rolle, welche profitorientierte Gefängnisse dabei spielen, die weltweit grösste Gefängnisbevölkerung einzusperren sowie um deren Rolle im weltweit grössten Lagersystem für Immigranten.
Die Privatisierung der U.S. – Gefängnisse begann in den 80er Jahren und Unternehmen finden noch immer neue Wege, Menschen hinter Gittern auszubeuten. Das vorherrschende Interesse der Privatgefängnisse ist die Maximierung des Profits und führt zu einem Anstieg an Missbräuchen, Einsparungen bei Grundversorgungen wie Essen und medizinischer Behandlung und zu einer Intensivierung von Zwangsarbeit.
(Präsentation in Englisch)
Briefe schreiben an Gefangene…
Das Schreiben von Briefen ist eine Waffe…
… gegen Vereinzelung, Vereinsamung, Stagnation, Resignation und Isolation.
… gegen die auf Zerstörung angelegte Natur des Knastsytems.
… gegen die Kontrolle des Lebens durch das Knastregime.
Für Inhaftierte zählt der Erhalt von Briefen zu den wenigen Lichtblicken im alltäglichen Grau des vor-sich-hin-lebens in der Anstalt. Hinter den Mauern mit Stacheldraht, Wachtürmen und bewaffneten Schließern gibt es kaum menschliche Nähe und Gefühle, sondern Unterordnung und der tägliche Kampf ums Überleben. Aber das Schreiben ist eine Möglichkeit diese Mauern der Passivität, Kälte und Isolation zu durchbrechen.
(Eine Briefschreibecke wird während des ganzen Wochenendes im Klybeck Hinterhaus, Klybeckstr. 247, zur Verfügung stehen)
FILME:
Alle Filme laufen im Klybeck Hinterhaus, Klybeckstr. 247
Widerstand in Chile am Beispiel der Familie Vergara
Freitag, 13. März, 15 Uhr
Film und anschliessende Diskussion
Die Familie Vergara steht für drei Generationen des Widerstandes in Chile.
Eduardo und Rafael Vergara Toledo wurden im Alter von 20 und 18 Jahren am 29. März 1985 von Carabineros in der Poblacion Villa Francia von Santiago ermordet. Dieses Schicksal teilten sie mit Tausenden, die zwischen 1973 und 1990 von der Pinochet Diktatur ermordet wurden.
Außergewöhnlich wurde ihr Fall durch die militanten Proteste die sich gegen dieses Verbrechen richteten und die besonders von ihrer Mutter, Luisa Vergara Toledo, angetrieben wurden.
Ihr Bruder, Pablo Vergara Toledo, wurde am 5.November 1988 verbrannt aufgefunden, wobei nicht eindeutig geklärt ist, ob er durch eine eigene Bombe getötet wurde oder durch den chilenischen Geheimdienst.
Der 29.März wird in Chile als “Tag des jungen Kämpfers” jedes Jahr mit Demonstrationen und Angriffen auf die Polizei begangen. Luisa Vergara Toledo richtet dabei oft Worte an die Anwesenden, die danach die Bullen attackieren. Der Tag entstand durch das rebellische Gedenken der umgebrachten Söhne der Vergara Familie und all den anderen Gefallenen im Widerstand.
Seit dem 21.Januar 2014 sitzt Tamara Sol Vergara in Santiago in Untersuchungshaft. Sie ist die Enkelin von Luisa und wird beschuldigt aus Rache für den Mord an dem Genossen Sebastián Oversluij einen Wachmann angeschossen zu haben.
An dem Beispiel der Familie Vergara zeigen wir einen 40 minütigen Film über Widerstand in Chile und freuen uns über eine anschließende Diskussion über die Bedeutung eines rebellischen Gedenkens und/oder Tagen wie die ‘des jungen Kämpfers’.
Fugarse del infierno – Xosé Tarrio
(Film/22min/ Esp./D Untertitel)
Sonntag, 15. März, 13 Uhr
Xosé Tarrio – Gefangener, Freund, Anarchist, Companero… sein Leben war voller Spannungen und Auseinandersetzungen mit dem Staat und seinen Marionetten. Als Antwort auf seine Lebensweise verbrachte Tarrio 17 Jahre seines Lebens im Knast und davon 12 Jahre in FIES-Gefangenschaft (Isolationshaft in Spanien). Dieser Film versucht euch sein kämpferisches Leben mit ein paar Impressionen näher zu bringen.
AUSTELLUNGEN:
Die Austellungen finden im Klybeck Hinterhaus, Klybeckstr. 247, statt.
Greek Prisons are boiling – Eine Ausstellung zu den Hungerstreiks im Jahre 2014
Als Antwort auf die Verschärfungen der Knastbedingungen und als Ausdruck der allgemeinen Unzufriedenheit sind am 23.Juni 2014 mehrere tausend Gefängnisinsassen in Griechenland in den Hungerstreik getreten. Der Kampf gegen die Verschärfungen und die Einführung des Typ-C Gefängnis, welches eine neue Ebene der Unterdrückung darstellt, wurden sehr breit geführt. Mit Massenkundgebungen, Infoveranstaltungen bis hin zu sehr radikalen Methoden versuchten Menschen ihre Solidarität mit den Gefangenen zum Ausdruck zu bringen. Die Ausstellung versucht es, euch einen Überblick über diese ereignisreiche Zeit zu verschaffen.
KONZERTE:
Friday, March 13th, starting 22.00, Hauptquartier, Lysbüchelstr. 140
– Tattoo Noise Act (Noise with live Tattoo-Performance, Belgium)
– Suspensions
– Fireshow
and more…
Saturday, March 14th, starting 22.00, Restaurant Hirscheneck
– Roy & the Devils Motorcycle (Psychedelic Punk Blues, CH)
http://www.voodoorhythm.com/90-artists/roy-and-the-devil-s-motorcycle.html
– Grrzzz (Industrial Punk, F)
http://grrzzz.org
Afterparty:
Dj Dramaqueen & Lueg am Bode (Techno – Trap)