Berlin, 29.05.15: Comrade Gülaferit Ünsal an activist from Turkey who was sentenced to 6.5 years in 2012 after being convicted under the draconian paragraph 129b law for allegedly collecting funds and organizing training for the militant left Turkish organization DHKP-C (Democratic People’s Liberation Party-Front) has ended a 54 day hunger-strike after prison authorities finally relented and agreed to meet all of her demands.
Gülaferit was fighting for her right to have Turkish-language newspapers, magazines & books sent to her and for a campaign by prison authorities that involved them using violent prisoners to intimidate and harass her to end.
An agreement was signed by prison authorities in the presence of Gülaferit and her lawyer Canan Bayram. Canan stated afterwards that it was absurd that Gülaferit had to hunger strike for over 50 days just to get her basic rights as a prisoner.
Red Aid, the Network for Political Prisoners, Turkish organizations, anarchists, communists and autonomists all supported Gülaferit throughout her hunger strike visiting her many times and mobilizing every few days to stage public demonstrations in solidarity with her struggle.
The news of the successful conclusion to Gülaferit’s hunger strike was met with much joy by her supporters, at the time of the announcement around 60 of them were demonstrating outside the jail.
Red Aid and other organizations and supporters will continue to provide solidarity for Gülaferit and of course will be monitoring the situation to ensure that the authorities stick to their agreement.
Freiheit für Gülaferit!
Freedom for Gülaferit!
Freiheit für alle Gefangenen!
Freedom for all prisoners!
Feuer allen Gefängnissen!
Fire to all prisons!
Solidarität ist unsere Waffe!
Η αλληλεγγύη είναι το όπλο μας!
Solidarity is our weapon!
Declaration (in German) from Red Aid Berlin
http://insurrectionnewsworldwide.blogspot.com.au/2015/05/germany-comrade-gulaferit-unsal_30.html
GÜLAFERIT ÜNSAL HAT IHREN HUNGERSTREIK ERFOLGREICH BEENDET!
Heute, am 29. Mai hat Gülaferit Ünsal ihren Hungerstreik nach 54 Tagen erfolgreich beendet. Die Knastleitung hat in einer Vereinbarung erklärt, dass sie sämtliche Forderungen erfüllen wird. Die Nachricht drang nach außen, während vor dem Knast ca. 60 solidarische Menschen demonstrierten und wurde mit Erleichterung und Freude aufgenommen.
Die Vereinbarung wurde von Gülaferit, ihrem Anwalt, der Knastleitung und Canan Bayram (MdA/Grüne) unterschrieben. Nach über Wochen andauernden Protestkundgebungen und Demos vor dem Knast und in verschiedenen Städten Deutschlands und Europas, musste sich eine Abgeordnete die Forderungen der Bewegung zu eigen machen, damit der Widerstand gegen offensichtliche Rechtsbrüche zu einem Erfolg führte. „Für mich als Anwältin ist es absurd, dass man mehr als 50 Tage in den Hungerstreik gehen muss, um seine Rechte zu bekommen“, so Canan Bayram.
Gülaferit hat erklärt, dass sie sich weiterhin gegen die Ungleichbehandlung von nicht-deutschen Gefangenen einsetzen wird und auch weiter an einer Verbesserung der Haftbedingungen für alle Gefangenen arbeiten wird.
Denn auch wenn Gülaferit ihren Kampf für’s erste gewonnen hat, ist die Situation in deutschen Knästen weiterhin beschissen. Dass es eines 54-tägigen, lebensgefährlichen Hungerstreiks bedurfte um die Knastleitung schließlich zum einlenken zu bewegen, liegt schlicht und einfach daran, dass der Frauenknast in Pankow, genau wie alle anderen Knäste auch, keine widerständigen Gefangenen haben will, dass der Knast Angst davor hat, dass sich andere Gefangene überlegen ob sich an ihrer Situation nicht etwas ändern könnte.
Die absolute Herrschaft der Knastverwaltungen beruht darauf, dass Gefangene vereinzelt und gebrochen werden. Nur diejenigen Eingesperrten, die ohne Murren sämtliche Sanktionen über sich ergehen lassen und sich diesem Regime unterwerfen, sind gute Gefangene. Und leider funktioniert dieses System nur allzu effizient. Knastalltag ist geprägt von eben Vereinzelung, von Schikanen und von einem unsolidarischen Miteinander.
Das ist politisch gewollt. Knäste als Abschreckungsmaßnahme gegen jegliche Form von Widerstand sind für das Fortbestehen dieser Gesellschaft genauso notwendig, wie es repressive Polizeiarbeit, Bullengewalt und die Unterwerfung unter Lohnarbeit sind. Nicht umsonst steigt die Anzahl der Gefangenen in Deutschland seit Jahren, werden neue Knäste gebaut, wird in Knästen Zwangsarbeit verrichtet.
Auf der Kundgebung war Gülaferit am Fenster zu sehen und es wurden Parolen gerufen. Gülaferit bedankt sich für die viele Solidarität, die sie erfahren hat.
Wir werden weiterhin solidarische mit Gülaferit sein. Auch wenn dieser Hungerstreik gewonnen wurde, ist nicht sicher, dass die Knastverwaltung ihre Versprechen halten wird. Achtet auf Ankündigungen!
Freiheit für Gülaferit!
Freiheit für alle Gefangenen!
Feuer allen Gefängnissen!