Gemeinsam mit meiner Kollegin Evrim Sommer (MdA, DIE LINKE) habe ich heute Gülaferit Ünsal in der Frauen-JVA Lichtenberg besucht. Wir haben uns einerseits über ihren Gesundheitszustand informiert und andererseits Probleme bezüglich verspäteter oder nicht erfolgter Aushändigung von Zeitschriften und Dokumenten angesprochen.
Gülaferit hatte ihren Warnhungerstreik glücklicherweise bereits nach fünf Tagen für beendet erklärt. Sie zeigte sich glücklich darüber, dass sich die Situation seither leicht verbessert habe, beschwerte sich gleichzeitig jedoch über die unterschwelligen Isolationsbestrebungen seitens der Gefängnisleitung. So gab sie uns zu wissen, dass ihr die Zeitschriften und Dokumente teilweise verspätet oder garnicht ausgehändigt werden.
Im Gespräch mit der Gefängnisleitung wurde uns hingegen zugesichert, dass Verzögerungen keineswegs seitens der Gefängnisleitung provoziert werden. Vielmehr handele es sich um generelle Prüfvorgaben und verspätete Eingänge, die die Aushändigung in Einzelfällen verzögern könnten.
Wir werden “am Ball bleiben” und hoffen, dass wir zu einer Deeskalation der Situation beitragen können. Ein erneuter Hungerstreik der gesundheitlich ohnehin angeschlagenen Gülaferit darf keineswegs riskiert werden.
Gülaferit hat uns den Wunsch mitgegeben, alle Menschen herzlich zu grüßen, die sich in den vergangenen Wochen und Monaten solidarisch mit ihr erklärt haben und hierzu regelmäßig auf die Straße gehen.
Bericht von Hakan Tas von der Linkspartei vom 16.10.15
http://political-prisoners.net/item/3829-zu-besuch-bei-guelaferit-uensal.html