Wir wollen auch zum Jahreswechsel 15/16 an der JVA Freiburg Präsenz zeigen, um für eine Gesellschaft ohne Knäste und Solidarität mit den Gefangenen zu demonstrieren. Wir Treffen uns am südöstlichen Eingang des Knastes um 18 Uhr.
Die Justizvollzugsanstalt Freiburg ist ein Ort des Grauens unter vielen. Ihre PR-Abteilung verklärt ihre grauenhaften Funktionen von Einschüchterung, Stabilisierung des Systems und Rache mit philosophischem Kitsch: Um einen Staat zu beurteilen, muss man seine Gefängnisse von innen sehen (Tolstoi) und Was kann ich wissen? Was kann ich tun? Was darf ich hoffen? (Kant), werden angeführt und ein Loblied auf die großartige Resozialisierung durch die baden-württembergischen Justizinstitutionen gesungen.
Repression hat keine positive gesellschaftliche Wirkung und wir lehnen ihre Institutionalisierung auf allen Ebenen ab. Wir beurteilen den Staat als ein Produkt wachstumsorientiertem und autoritärem Größenwahnsinns. Seine Gefängnisse sind Ausdruck der Arroganz der Macht, die durch die Beraubung der Freiheit einzelner strukturelle Probleme lösen will. Und was wir wissen, tun und erhoffen können? Dass es Ungerechtigkeiten gibt, gegen die es sich zu kämpfen lohnt. Und das wir für unsere Ideale eintreten und eine Gesellschaft ohne Knäste, Grenzen und Folter erbauen können. Zu hoffen gibt es nichts.
Wir wollen heute Abend lautstark auf die Missstände in Knästen hier und anderswo aufmerksam machen. Until everyone is free!
Anti-Knast-Kundgebung, 31. Dezember 2015
JVA Freiburg Hermann-Herder Straße 8 | 18 Uhr