Beats for Kurdistan
Im Rahmen der „Internationalismustage 2016“ findet am Samstag Abend unter dem Motto „Beats for Kurdistan“ ein grosses Solidaritätskonzert für den Widerstand der kurdischen Befreiungsbewegung und der fortschrittlichen linken Kräfte in der Region gegen Erdogans Staatsterror und der Barbarei des sogenannten „Islamischen Staates“. Die Einahmen gegen an die Kampagne „Waffen für die YPG/YPJ – Solidarität mit Rojava“¹.
Line Up:
Aisha (Folk/Berlin)
Çığır (angefragt) (Liedermacher/Berlin)
Boykott (Rap/ Wilhelmshaven)
Guevarah (Rap / Berlin)
Thawra (Rap / Berlin)
Holger Burner (Rap / Hamburg)
FreeFighter Muzik (Rap / Stuttgart)
MC Intifada & Konta (Rap and more / Bonn / Berlin)
S.Castro & Vatez (Rap / Köln / Wuppertal)
12 – 13.Februar: Internationalismustage 2016
Mit der Begründung, Räume für die kurdischen Volksverteidigungseinheiten gefährden die Ordnung, wurde uns kurzfristig der Veranstaltungsraum für die Internationalismustage und das Solikonzert „Beats for Kurdistan“ gekündigt. Hier unsere Erklärung:
Raum für Internationalismustage gekündigt – wir wollen sie trotzdem durchführen!
Aus heiterem Himmel kündigte das “Statthaus Böcklerpark” am 27. Januar die Räumlichkeiten für die “Internationalismustage” der NaO Berlin, die am 12./13. Februar stattfinden sollen.
Die Veranstaltung findet unter dem Motto „Imperialismus. Krise. Krieg. Fragen. Antworten. Widerstand.“ statt. Auf 2 Podien und in 15 Workshops sollen GenossInnen verschiedener Strömungen der Linken in Deutschland und Europa zu Wort kommen, debattieren. Am Abend war ein Solidaritätskonzert für Rojava geplant. All das ist nun gefährdet.
Der Träger des Statthauses, die „Kreuzberger Musikalische Aktion“ kündigte den Vertrag mit der Begründung, dass „durch die geplante Veranstaltung eine Störung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung oder eine Schädigung des Ansehens der Kreuzberger Musikalischen Aktion oder der Veranstaltungsräume zu befürchten“ sei.
Die KMA ist ein Träger der Jugendarbeit im Bezirk und die politische Verantwortung für die Jugendarbeit hat die grüne Bürgermeisterin Monika Herrmann.
Inhalt und Ziel unserer Veranstaltung waren dem Träger von Anfang an, wie er selbst einräumt, also bei Vertragsabschluss, bekannt. Er stößt sich jedoch daran, dass das Konzert lt. Facebook-Ankündigung als Solidaritätsbekundung mit dem kurdischen Befreiungskampf und dem Widerstand der linken und fortschrittlichen Kräfte gegen Erdogans Staatsterror und die Barbarei des sog. „Islamischen Staates“ durchgeführt wird. Etwaige Mehreinnahmen sollen der Kampagne „Waffen für die YPG/YPJ – Solidarität mit Rojava“, also den Selbstverteidigungseinheiten in den kurdischen Gebieten Syriens zukommen.
In der Unterstützung von Menschen, die ihr Gemeinwesen, demokratische Rechte, Gleichheit der Geschlechter und Sicherheit vor islamistischen Mördern – auch mit Waffen – verteidigen, können wir keine „Gefährdung der öffentlichen Sicherheit“ oder anderes erblicken.
Wir wissen nicht, wie genau es zur Kündigung kam. Wir boten sogar an, aus unserer Facebook-Ankündigung die Formulierung „Waffen für die YPG/YPJ“ zu streichen.
Trotzdem wurde die Kündigung aufrechterhalten. Wir müssen also annehmen, dass andere Gründe vorliegen. Immerhin, in diesem Jahr ist Wahlkampf. Die Kündigung stellt jedenfalls ein Zurückweichen vor den djihadistischen Kräften und auch,
was für die Berliner Situation wichtig ist, dem Erdogan-Regime und ihren Anhängern dar. Der brutale Krieg des Erdogan-Regimes gegen das kurdische Volk und die Repression gegen alle demokratischen und fortschrittlichen Kräfte sollen offenbar möglichst nicht thematisiert werden.
Diese Entscheidung signalisiert auch, dass in Kreuzberg die Grundrechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit für radikale Linke nach Belieben gewährt oder verweigert werden können. Das wundert uns zwar nicht, nichtsdestotrotz:
Die Kündigung des Statthauses trifft uns als NaO hart und stellt in der kurzen Frist in Frage, ob wir die Internationalismustage und das Konzert in geplanter Form durchführen können.
Wir rufen daher die gesamte Linke auf, gegen diese Kündigung zu protestieren. Wir wollen die Internationalismustage weiter durchführen und laden alle Linken ein – helft mit, dass sie stattfinden können, beteiligt euch an den Diskussionen.
Neue antikapitalistische Organisation BerlinDie Internationalismustage dienen der politischen Debatte und Verständigung revolutionär/antikapitalistischer Kräfte und Menschen.
Neben Podiumsdiskussionen wird es eine Vielzahl von Workshops zu Fragen des nationalen und internationalen Klassenkampfs geben. Das gesamte Programm wird in Kürze veröffentlicht.
*** Eingeladen sind ReferentInnen aus Dänemark, Polen, Portugal,Syrien, Griechenland Britannien und der
Türkei.
Verschiedene politische Organisationen wie die Interventionistische Linke, die DKP, die AKL in der Linkspartei und natürlich sämtliche Mitgliedsorganisationen der NaO werden an Podiumsdebatten teilnehmen. Die FreundInnen der Antikapitalistische nichtweiße Gruppe (ANG) gestalten Workshops.
Die Internationalismustage sind ein offenes Angebot für alle interessierten Menschen. Neben den Workshops und Plenardebatten gibt es genügend Raum zum Kennenlernen und Austausch.
12 – 13.Februar | Statthaus Böcklepark | Berlin Kreuzberg