Update: Telefoninterview zur aktuellen Situation direkt aus der Region!
Seit August wird Sengal im Irak durch die reaktionären Gangs des “IS” angegriffen, seit September auch die syrisch-türkische Grenzstadt Kobane in den autonomen kurdischen Gebieten von Rojava. Viel ist geschehen seit den ersten Auseinandersetzungen, klar ist eines: Ohne Waffen und internationale Solidarität sähe die Situation aktuell gänzlich anders aus. Konkret: Sowohl in Sengal wie auch in Kobane leisten die Truppen der HPG und der YPG wie auch die dazugehörigen Fraueneinheiten YJA STAR und YPJ erbitterten Widerstand gegen alle Angriffe. Und ohne die starken internationalen Mobilisierungen, bei denen 10’000e Schulter an Schulter auf die Strassen gingen, wäre der Kampf gegen den IS nicht zu dem Symbol des Kampfes geworden, das er heute ist.
Wir wollen einen bescheidenen Beitrag zur internationalen Solidarität mit Rojava leisten und rufen dazu auf, Geld für die Bewaffnung der Selbstverteidigungseinheiten vor Ort zu sammeln. Wir tun dies explizit auch darum, weil das, was aktuell in Rojava verteidigt wird, vieles von dem beinhaltet, was wir als KommunistInnen in der Perspektive befürworten. Die Verwaltung des Kapitals in den Händen der Menschen, die damit arbeiten, die unermüdliche Arbeit für die Gleichstellung der Geschlechter, der Kampf gegen den Rassismus oder eben das Bewusstsein dafür, dass ein derartiger revolutionärer Prozess auch mit der Waffe in der Hand verteidigt werden muss.
Es ist davon auszugehen, dass der Kampf um Rojava weitergehen wird, egal was in Kobane geschieht. Kobane wird mit Garantie nicht das Ende, sondern den Beginn eines Kampfzyklus markieren. Fällt Kobane, so wird der “IS” die anderen Kantone von Rojava angreifen. Hält Kobane stand, so wird man erstens die Fundamentalisten gänzlich verjagen müssen, zweitens sich auf eine Intervention der Türkei vorbereiten müssen und drittens davon ausgehen, dass die von den USA angeführte Koalition zurück zu “business as usual” geht und dann Barsanis Fraktion unterstützt, welche explizit nicht für das steht, wofür Rojava steht.
Aus all diesen Gründen rufen wir also dazu auf, Geld für Waffen für Rojava zu sammeln. Wir garantieren dafür, dass das Geld bei den richtigen Stellen landet und für den richtigen Zweck verwendet wird. Aufgrund der Erfahrungen in Deutschland, wo der Aufruf der ARAB und NAO dazu führte, dass Spendenkontos gesperrt wurden, verzichten wir auf die Sammlung via Bankkonto. Alle, die diesen Aufruf unterstützen wollen, sind dazu eingeladen, Spenden jeweils an den einschlägigen Orten wie Büchervertriebe und -läden oder aber an anstehenden Mobilisierungen und Veranstaltungen zu geben. Weiter kann via rotehilfe@aufbau.org ein direktes Treffen abgemacht werden.
Rote Hilfe Schweiz
Oktober 2014
www.rotehilfech.noblogs.org
Anstehende Mobilisierungen:
8. November – Veranstaltung zur Anatomie des Imperialismus (OSZE). 19 Uhr Gewerkschaftshaus Basel.
4. Dezember – Konzert mit Grup Yorum, Burning Monks und Töbsücht. 18 Uhr Grosser Saal der Union Basel.
5. Dezember – Anti-OSZE-Demonstration. 18 Uhr De Wette-Park Basel.