Hau ab Mensch! – Fluchtversuch aus einem Ort der Vernichtung

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Ende Januar hat Rainer Loehnert einen Fluchtversuch aus einer forensischen Psychiatrie unternommen. Leider ist ihm dieser Versuch nicht gelungen und er sitzt seitdem in Isolation. Also ein Knast im Knast.

Rainer ist 53 Jahre alt und schon seit über 28 Jahren eingesperrt, zurzeit in einer Forensik in Bedburg-Hau, Nordrhein-Westfalen. Doch er gibt den Kampf für (seine) Freiheit nicht auf! Rainer hatte sich zuletzt an einem Solidaritätshungerstreik für die Gefangenen-Kämpfe in Griechenland beteiligt.

Und auch jetzt hat er getreu seinem eigenen Motto gehandelt: „Die Anarchie und die totale Befreiung gibt’s nicht umsonst!“ (aus einem Brief von Rainer, Ende Januar 2015) Und so hat er ein weiteres Mal den ‘ Schweinen in weiß ‘ die Stirn geboten und sein Leben selbst in die Hand genommen. Er wollte nicht noch ein weiteres demütigendes psychologisches Gutachten abwarten, welches ihm in regelmäßigen Abständen seine „Gefährlichkeit“ und „psychische Krankheit“ bescheinigt. Und das, egal ob er nach ihren Regeln spielt oder gegen die „Behandlung“ in Gefangenschaft rebelliert. Ein Teil dieser perversen Gutachten besagt, dass der Staat/Gesellschaft es für angemessen hält, Rainer auch auf Lebenszeit wegzusperren: „Sie sind ein gefährlicher Mensch, Herr Loehnert!“ Auch das Vollpumpen mit Medikamenten ist den faschistoiden Schreibtischtäter_innen und dem Pflege- und Ärztepersonal äußerst wichtig. Die krassen Nebenwirkungen lassen sich entweder prima in die „Therapie“ integrieren oder wiederum mit anderen Medikamenten behandeln. Es verwundert nicht, wenn Rainer immer wieder schreibt, dass er nicht weiß wie lange er das noch durchhält, bzw. überlebt. Erst im Januar, kurz vor seinem Fluchtversuch, gab es einen weiteren Toten in dieser Forensik: „kaputt gepflegt“!

Seit ca. einem Monat befindet sich Rainer nun schon in Isolation, dass heißt:

– 24 Stunden am Tag von anderen Insassen isoliert, bekommt er nur Pfleger zu sehen
– keinen Hofgang (und selbst wenn Ausgang, dann nur in Hand- und Fußschellen)
– gesamte Habe wurde vorerst beschlagnahmt, noch vorhandene Lebensmittel vernichtet
– keine eigene Kleidung, nur das „Engelshemd“ am Körper
– darf maximal 3 x mal eine Zigarette täglich rauchen
– nur ein Filzstift, Papier
– eingeschränkte Post (Paket muss er vorher anmelden)
– 4 Überwachungskameras unter der Decke, nachts mit Infrarot
– Radiolautsprecher in der Decke
– Mitte Februar schriebt er, dass er zumindest ein paar Bücher bekommen hat

Rainer erwartet jetzt einen weiteren Prozess, aber er hält den Kopf hoch!
Sie kriegen ihn nicht klein und Rainer schafft es immer wieder mit seinen Briefen uns ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern und Mut zu machen. So schreibt er in dem Brief weiter: „ …. es ist ein langer Weg bis eine Gruppe eine Revolte oder einen Aufstand macht, das System und die psychischen und ökonomischen Zwänge sind in Deutschland besonders tief im Menschen drin, das dauert, [aber] es geht das weiß ich!

Wir wollen Rainer weiterhin nicht allein lassen und gemeinsam gegen diese verschissene und wahrhaft krankmachende Knast-Gesellschaft kämpfen. Wer mitmachen will kann Rainer schreiben, ihn finanziell unterstützen, diese oder andere Psychiatrien oder alle anderen Knäste nerven/angreifen oder was dir so einfällt, um diese menschenfeindliche Zivilisation zu sabotieren.

Seine Adresse:  Rainer Loehnert
Bahnstraße 6
47551 Bedburg-Hau

Infos zur „Klinik“:  www.klinik-bedburg-hau.lvr.de

Mit solidarischen und kraftvollen Grüßen an Rainer!

Freiheit für Rainer!
Freiheit für alle!
Tod jeder autoritären Gesellschaft!

– anti-autoritäre Komplizen –