[Wien] Polizei ermittelt gegen “linksextreme Gruppe”

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Wie wir der HEUTE, einer österreichischen Gratis-U-Bahnzeitung mit besten Polizeikontakten, vom 2. Juni entnehmen, wird offenbar aktuell wieder einmal gegen eine “linksextreme Gruppe” ermittelt. Ein Justizwache-Auto, das vor dem Knast am Mittersteig, einer “Justianstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher”, geparkt war, brannte lichterloh, nachdem Brandbeschleuniger über die Motorhaube geschüttet und angezündet worden war.
Laut HEUTE-Artikel gab es in der letzten Zeit weitere direkte Aktionen gegen Polizeifahrzeuge, die stets in der Nacht in Flammen aufgingen.

Nun ermittelt also aktuell Verfassungsschutz und Co und logisch fällt ihnen nichts weiter ein, als dass es sich um eine “linksextreme” Gruppe handeln muss. Dass auch Menschen außerhalb von linksradikalen Zusammenhängen eine Riesenwut auf dieses System haben können, weil sie in Knästen weggesperrt wurden, weil sie Opfer von alltäglichen rassistischen Schikanen durch Polizei, Sicherheitsdiensten oder anderen selbsternannten OrdnungshüterInnen wurden oder weil sie der permanenten Überwachung im öffentlichen Raum, die Vertreibung durch die Bereitschaftseinheiten der Polizei oder der ständigen Präsenz von Repression gegen marginalisierte Gruppen ausgesetzt sind.
Es gibt viele Gründe dieses System anzugreifen.
Und es gibt viele Methoden.
Dieser Text will keine Panik verbreiten.
Im Gegenteil: Wer vorbereitet ist, ist weniger überrascht und hat mehr Plan, was der Repression entgegengesetzt werden kann. Mit den altbekannten Gummiparagraphen der kriminellen Vereinigung oder der kriminellen Organisation kennen wir uns aus und wissen, was damit möglich ist: Hausdurchsuchungen, Festnahmen, U-Haft für einige Zeit, Zerschlagungsversuche, elendslange Gerichtsverfahren. Das ist kein Spaß und in Anti-Repressionsarbeit binden sich viele Kräfte, die woanders bitter nötig wären: Antifa, Zwangsräumungen & Abschiebungen verhindern, feministische Kämpfe, Zeitungsprojekte, Hausbesetzungen, usw.
Und dennoch: Repression ist allgegenwärtig und somit immer auch Teil von unserem Leben.
Sie im eigenen Kopf zu verdrängen, ist genauso wenig konstruktiv wie sich nur mehr mit ihr zu beschäftigen. Die Angst in den Griff bekommt man dann, wenn man sich ihr stellt, sich mit ihr auseinandersetzt und als Teil des Kampfes betrachtet. Dann macht sie uns stärker und wir können einen Umgang mit ihr finden. Gemeinsam, solidarisch, kämpferisch. Immer mitgedacht, aber sich nicht davon blockieren lassen.
Egal, wen ihre Repression trifft: Sie werden uns nicht klein kriegen.

http://www.abc-wien.net/?p=2135