Am Samstag, den 19. Dezember 2015 wollen zum wiederholten Mal Neonazis und RassistInnen in Burg (Sachsen-Anhalt) aufmarschieren. Angekündigt ist der Aufmarsch unter dem Motto „Burg gegen Asylmissbrauch“ – gemeint ist menschenverachtende Hetze gegen Geflüchtete und MigrantInnen. Dies gilt es mit den unterschiedlichsten Aktionsformen und Mitteln zu verhindern!
Bereits am 08.11.2015 nahmen knapp 100 Personen am ersten rassistischen Aufmarsch teil. Dieser setzte sich aus Mitgliedern und Sympathisanten von „Die Rechte“, rechtsoffenen Jugendlichen, Nazi-Hools und RassistInnen zusammen. Der Großteil kam dabei aus dem gesamten Jerichower Land, ein Teil aber auch aus Magdeburg und sogar aus Niedersachsen. Die Stimmung war von Anfang an sehr agressiv. Journalisten und Pressefotografen wurden bedroht. Über den ganzen Abend hinweg wurde versucht, Antifas körperlich anzugreifen. Es kam dazu, dass Neonazis aus ihrer rassistischen Demo ausbrachen und gezielt auf Antifas zustürmten. Während des Aufmarsches wurde immer wieder „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus!“ skandiert.
Die Polizei war völlig überfordert und schaffte es nicht, die Gegenkundgebung am Bahnhof – an der sich erfreulicherweise etwa 200 Menschen beteiligten – vor den Neonazis und RassistInnen zu schützen. Stark alkoholisierte Neonazis, die mit Glasflaschen in den Händen sich in Richtung Gegenkundgebung bewegten um diese voraussichtlich anzugreifen, wurden einzig und allein von autonomen AntifaschistInnen daran gehindert. Eine zusätzlich aus Stendal angeforderte Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) jagte daraufhin Antifas durch die Stadt. Es gab mindestens 13 Festnahmen. Die Betroffenen mussten sich etwa zwei Stunden bei Regen auf eine Wiese legen, wurden anschließend durchsucht und fotografiert.
Obwohl uns bewusst war, dass der Aufmarsch in Burg hauptsächlich Neonazis und Nazi-Hools anziehen wird, waren wir doch von der hohen Aggressivität und Gewaltbereitschaft überrascht. Wir können von Glück reden, dass es an dem Tag keine Verletzten gab und alle Angriffe abgewehrt werden konnten. Beim nächsten Mal könnte das ganz anders aussehen, da davon auszugehen ist, dass noch mehr TeilnehmerInnen von außerhalb beim rassistischen Aufmarsch erscheinen werden.
Organisiert deshalb Gegenaktivitäten und lasst es nicht zu, dass ein derartiger Aufmarsch in Burg ungestört stattfinden kann. Organisiert einen antifaschistischen Selbstschutz und schlagt die Neonazis und RassistInnen zurück. Geht auf die Straße und macht deutlich, dass rassistische Hetze in Burg keinen Platz hat. Verhindern wir den Naziaufmarsch!
Sa, 19. Dezember 2015 – ab 11 Uhr – All Area – Burg
http://www.antifa-burg.de.vu/