„Wir trauern nicht“, Naziaufmarsch am 8. März 2014 in Dessau verhindern

ANTIFA DE 342

Am 8.März die­ses Jah­res wol­len die „Frei­nen Na­ti­na­lis­ten Des­sau“ wie­der ihren jähr­li­chen Trau­er­marsch durch Des­sau ver­an­stal­ten. Dabei wer­den sie so­wohl von der NPD, als auch von re­gio­na­len und über­re­gio­na­len so­ge­nann­ten „Frei­en Kam­merad­schaf­ten“ un­ter­stützt.
Sie wol­len der „Opfer“ des al­li­ier­ten Bom­ben­an­griffs auf Des­sau am 7. März 1945 ge­den­ken, und somit wie­der ein­mal den Op­fer­my­thos ver­klä­ren und die Ge­schich­te re­ve­s­io­nie­ren.

Wäh­rend in den letz­ten Jah­ren ihr Mo­bi­li­sie­rungs­po­ten­ti­al immer wei­ter sank und 2012 „nur“ noch ca. 150 „Ka­me­ra­den“ ihre men­schen­ver­ach­ten­de Welt­an­schau­ung und hohle Phra­sen durch Des­sau tru­gen, waren es im letz­ten Jahr ca. 300 Rechts­ex­tre­mis­ten, die sich dem „Trau­er­zug“ an­schlos­sen. Dies re­sul­tiert dar­aus, dass sich die ört­li­chen „Frei­en Na­tio­na­lis­ten“ in den letz­ten bei­den Jah­ren re­struk­tu­rier­ten und aus öf­fent­lickeits­wirk­sa­men Er­eig­nis­sen Ka­pi­tal schlu­gen. So auch aus der ge­walt­sa­men Aus­ein­an­der­set­zung zwi­schen einem psy­chisch kran­ken afri­ka­ni­schen Asyl­be­wer­ber und dem Mit­glied eines Des­sau­er Fuss­ball­ver­eins. Die­ser Fuss­ball­ver­ein kann auf be­kann­te Neo­na­zis im Fan­spek­trum ver­wei­sen, wel­che auch jedes Jahr beim Trau­er­marsch zu sehen sind.
Das „Netz­werk für Ge­leb­te De­mo­kra­tie“, zu wel­chem auch wich­ti­ge Ver­tre­ter der Stadt ge­hö­ren, ver­such­te dem Auf­marsch der Fa­schis­ten bunt und kra­tiv ent­ge­gen zu tre­ten.
Lei­der sind die­Ak­tio­nen des „Netz­werks“ ab­so­lut un­ge­eig­net den Auf­narsch der Nazis wirk­lich zu be­hin­dern oder gar zu blo­ckie­ren.
Das Netz­werk ver­an­stal­te­te al­ler­lei Ak­tio­nen, um die Bür­ger­schaft in der Stadt zu bin­den und dann eine Men­schen­ket­te um das Stadt­zen­trum zu bil­den. Weil da­durch viele Men­schen ge­bun­den wur­den und nur ei­ni­ge we­ni­ge ver­such­ten auf die Route der Nazis zu ge­lan­gen, konn­ten die Fa­schis­ten fast un­ge­hin­dert vom Haupt­bahn­hof zum Fried­hof in Des­sau-​Süd lau­fen.
Die Men­schen­ket­te kann hier­bei nichts wei­ter als einen rei­nen Sym­bol­cha­rak­ter auf­wei­sen, denn als sie sich Punkt 14 Uhr schloß, waren die Nazis be­reits vor­bei ge­lau­fen.
Eine ag­gre­si­ve Po­li­zei schütz­te den Trau­er­zug, wobei In­nen­mi­nis­ter Hol­ger Stahl­knecht zum ers­ten Mal eine Rei­ter­staf­fel in Des­sau ein­setz­te. Das alles mach­te es sehr schwer Blo­cka­den in jed­we­der Form auf der De­mo­rou­te zu er­rich­ten und die Fa­schis­ten, wie 2011 und 2012, we­nigs­tens für eine Weile zu blo­ckie­ren.

Dass der Fa­schis­mus in Des­sau eine lange Ge­schich­te hat, be­wei­sen die Tat­sa­chen, dass hier 1932 der Frei­staat An­halt die erste Lan­des­re­gie­rung unter Füh­rung der NSDAP im deut­schen Reich stell­te und die Stadt mit dem Wohl­wol­len Adolf Hit­lers erste Gau­haup­stadt und zu einem na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Zen­trum aus­ge­baut wurde.
Das An­hal­ti­sche Thea­ter zeugt bis heute von die­sem be­son­de­ren Sta­tus, wel­chen die Stadt Des­sau unter der Dik­ta­tur der Na­tio­nal­so­zia­lis­ten besaß.
In den Jun­kers Wer­ken wur­den u.a. Flug­zeu­ge für die Luft­waf­fe her­ge­stellt und ent­wi­ckelt und mach­ten Des­sau daher zu einem wich­ti­gen Zen­trum der Rüs­tungs­in­dus­trie und na­tür­lich zu einem fol­ge­rich­ti­gen Ziel der al­li­ier­ten Bom­ber.
Auch die Her­stel­lung von Zy­klon B,für die Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger, in den Des­sau­er Wer­ken für Zu­cker-​Raf­fi­ne­rie GmbH, läßt kei­nen Raum zur Dis­ku­si­on über die Tä­ter-​Operrol­le der Stadt.
Des­sau war, ist und bleibt für die Greul­ta­ten des NS-​Re­gimes mit­ver­ant­wort­lich und die Bonmben­an­grif­fe nur die lo­gi­sche Folge.

Aber auch in heu­tu­ger Zeit sind Ras­sis­mus und rech­tes Ge­dan­ken­gut fest in die­ser Stadt ver­an­kert.
Und über wel­ches Po­ten­ti­al die Rechts­ex­tre­mis­ten in Des­sau ver­fü­gen zei­gen z.B. die bei­den zu­tiefst ras­sis­ti­schen De­mons­tra­tio­nen, wel­che 2012 nach oben be­nann­ter Aus­ein­an­der­set­zung mit 400 bis 600 Men­schen durch die Stra­ßen zogen.
Der Mob war eine bunte Mi­schung aus „nor­ma­len“ Bür­gern, Nazis und Fuss­ball­hoo­li­gans.
Es wur­den frem­den­feind­li­che Pa­ro­len ge­brüllt, ohne dass die Po­li­zei ein­zu­schrei­ten ge­dach­te.
Beide An­mel­der waren wegen rechts­ra­di­ka­ler schwe­rer Ge­walt­ta­ten vor­be­straft und hät­ten diese De­mons­tra­tio­nen nie­mals an­mel­den dür­fen. Auch rann­ten ge­walt­be­rei­te au­to­no­me Na­tio­na­lis­ten durch die In­nen­stadt und ver­brei­te­ten glück­li­cher­wei­se „nur“ volks­ver­het­zen­de Pa­ro­len.

Auf­grund sei­ner Ge­schich­te, der jün­ge­ren Ver­gan­gen­heit und den ak­tu­el­len Ent­wick­lun­gen bleibt Des­sau ein be­gehr­tes Ziel für rechts­ra­di­ka­le Auf­mär­sche und wäre nach Mag­d­e­burg, so­fern sie dort nicht mehr lau­fen kön­nen, wohl der nächs­te Ort um einen grö­ße­ren Auf­marsch in Ost­deutsch­land zu ma­ni­fes­tie­ren.
Dem gilt es ent­schie­den ent­ge­gen zu tre­ten.
Die Ver­klä­rung des Op­fer­my­thos und der ideo­lo­gi­sche Miß­brauch der ,beim Bom­ben­an­griff, Ver­stor­be­nen soll und darf nicht wei­ter durch un­se­re Stra­ßen ge­tra­gen wer­den.
Kommt alle nach Des­sau und helft uns, den Trau­er­marsch der Nazis zu ver­hin­dern.

Treff: 10:30 Des­sau Hbf

Infos unter:

In­fo­te­le­fon: 015730377254

face­book: Des­sau Na­zi­frei
Twit­ter: Des­sau_­Na­zi­frei

Nazis blo­ckie­ren, immer und über­all !!!
Keine To­le­ranz für Ras­sis­mus, kein Platz für Fa­schis­mus !!!

„Wir trau­ern nicht“

EAGD
Eine An­ti­fa­schis­ti­sche Grup­pe Des­sau

Infos unter: nonazisdessau.blogsport.de

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