Berlin: Zweimal an Silvester zum Knast

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Am letzten Tag des Jahres gab es in Berlin wieder zwei lautstarke Demos unter dem Motto “Silvester zum Knast“. Mit den Demos soll die Unversöhnlichkeit mit der Knastgesellschaft und den herrschenden Verhältnissen zum Ausdruck gebracht werden und die Solidarität mit all denjenigen, die in den Knästen und den anderen Orten der Einsperrung festgehalten werden, auf die Strasse getragen werden.

In den Nachmittagsstunden ging es diesmal zur JVA für Frauen im Bezirk Pankow. Es kamen um die 200 solidarische Personen. In den Redebeiträgen wurde die in Pankow inhaftierte linke türkische Aktivistin Gülaferit Ünsal thematisiert, sowie die Festnahme des in Freiburg untergetauchten Basken Tomás Elgorriaga und das Verfahren wegen der angeblichen Bildung einer kriminellen Vereinigung unter dem Paragraphen 129 in Berlin, Stuttgart und Magdeburg.
Es wurden viele Parolen auf Deutsch, Türkisch und Englisch skandiert, die sich für die Freilassung aller Gefangenen richteten, sowie gegen die repressiven Massnahmen gegen Flüchtlinge und politisch organisierten Menschen.

Am Abend lief die Demo, wie schon seit vielen Jahren, zum U-Haftknast in Moabit, es kamen mehr als 500 Personen. Unter anderem wurden in den Beiträgen die Verhaftung von Bernhard Heidbreder, dem vorgeworfen wird zusammen mit zwei weiteren Personen vor fast 20 Jahren in einer militanten Gruppe der Linken, dem K.O.M.I.T.E.E., aktiv gewesen zu sein, thematisiert. Auch gab es einen Beitrag zu der Verhaftung von 11 AnarchistInnen in Barcelona, denen Bildung einer terroristischen Gruppe vorgeworfen wird, von denen zur Zeit sieben in U-Haft sitzen. Auch angesichts des Todestages von Dennis “Jockel”, der durch die Bullen in der Silvesternacht 2008 ermordet wurde, wurden Parolen in Erinnerung an ihn skandiert. Ebenfalls in Erinnerung anOury Jalloh, der am 7. Januar 2005 in Dessau in einer Bullenwache ermordet wurde, gab es Parolen.
Bei der Kundgebung vor dem Knast wurden wieder unzählige Raketen in Richtung der Knastmauern geschickt, um damit den Gefangenen zu zeigen, dass wir wegen ihnen da sind, das sie nicht alleine sind und das der erste Schritt für eine Gesellschaft ohne Gefängnisse, Ausbeutung, Diskriminierung, Gewalt und Unterdrückung mit der Solidarität und gegenseitiger Hilfe beginnt.
Am Abend nervten die “Ordnungshüter” mit penetranten Vorkontrollen, die zur Demo kommenden. Bei der Abschusskundgebung zeigten sie wieder einmal warum wir jedes Jahr auf die Strasse gehen gegen diese Knastgesellschaft und in Ablehnung der bestehenden Verhältnisse. Die Bullen nahmen mehrere Personen in Gewahrsam und prügelten sich dafür schonungslos den Weg frei.

Freiheit für Alle!
Für die Anarchie!
Fire to the prisons!

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