Erklärung zum Arbeitsstreik zwischen 22.1 – 26.1.2014
Als kleinen Beitrag zu den Aktionstagen des Widerstandes gegen das WEF (World Economic Forum) in Davos. Dem jährlich wiederkehrenden internationalen Treffen der Herrschenden aus Politik, Kapital, Wissenschaften, ihren Strategen und Lakaien.
In Solidarität mit dem sich seit dem 30.12 und 26.1. 2014 im Hunger- und Arbeitsstreik befindenden revolutionären Gefangenen Marco Camenisch.
Über die Bedeutung des WEF wird seit Jahren viel geschrieben, was an dieser Stelle nicht wiederholt wird. Eines bleibt klar, für den Finanzplatz Schweiz, CH- Regierung, der herrschenden Klasse in diesem Land ist und bleibt es eines der „bedeutendsten gesellschaftlichen Ereignissen des Jahres“.
Dessen sind sich Schwab und Konsorten bewusst. Mit der klassischen Arroganz der Macht bringt er’s bilderbuchmässig auf den Punkt, wenn er die Bevölkerung von Davos und umliegenden Gemeinden öffentlich zu erpressen versucht: entweder ihr huldigt gebührend die Invasion herrschender Kapitalisten und das ihnen entsprechende Verhalten, oder aber wir ziehen ab, die Konkurrenz ist gross!
Das Programm ist dicht, wie immer. Ein Blick in die von den Global Agenda Councils in Abu Dhabi vorbereiteten Inhalte, den Top 10’s, zeigt, in welche Richtung ihre Analyse bezüglich imperialistischer Krise, geht: an der Spitze stehen zunehmende Spannungen im mittleren Osten und Afrika, also die Kriegstendenz, die Ausweitung der Einkommensschere, sprich Zunahme der Klassenspaltung, anhaltende strukturelle Arbeitslosigkeit und speziell Jugendarbeitslosigkeit, also das weltweite Anwachsen einer jungen industriellen Reservearmee, und das abnehmende Vertrauen in die Wirtschaftspolitik. Interessant ist für uns, dass „Die wachsende Bedeutung der Megacities“ als Chance für die kapitalistische Ökonomie denn als Problem gesehen wird.
Mit dem Zynismus der Macht bezieht sich das WEF in Davos auf die grossen sozialen Katastrophen der weltweiten Flüchtlingsfluten: die Simulation von Flüchtlingslager. „Die Teilnehmer sollen in 75 Minuten das Gefühl der Ohnmacht von Flüchtlingen in den Lagern erfahren …“ kommentiert es der Director of Experimental Programs. Während in der gleichen bürgerlichen Zeitung eine kleine Spalte den Titel „Hungertote im Flüchtlingslager – keine Hilfe für Yarmuk in Syrien“ trägt. Längst vergessen die zahlreichen Wahlversprechen der EU – Herrschenden nach den „Toten von Lampedusa“; das Sterben, die Misshandlungen, das Abschieben ist längst wieder „courant normal“. Während in immer luxuriöseren Davoser Residenzen die Verantwortlichen und ihre Schergen der Ursachen dieser Migrationsbewegungen, den imperialistische Krisen, Ausbeutungsfeldzüge und Kriege unter sich und bilateral ihre Pläne schmieden, koordinieren, Widersprüche ausfechten, Verträge abschliessen!
Immer öfter aufflackernde Massenaufstände, Revolten, Klassenkämpfen und Widerständen in verschiedensten Kontinenten sind die andere Seite der Barrikaden, auf die wir uns auch im Widerstand gegen das WEF jedes Jahr beziehen und solidarisieren.
Marco Camenisch, der sich im Hungerstreik und Arbeitsstreik gegen die Provokationen im Haftregime und in Solidarität mit dem Widerstand gegen das WEF befindet, gehört ganz besonders meinen tiefsten, solidarischsten Respekt: seit über 23 langen Haftjahren hat er sich nicht brechen lassen. Seine politische, revolutionäre Identität gegen alle Erpressungsversuche staatlicher Seite verteidigt, die der Justizvollzug u.a. einfordert, um die ihm seit 2012 zustehende bedingte Freilassung überhaupt ins Auge fassen zu lassen.
So er lässt sich nicht psychiatrisch begutachten, um der Klassenjustiz zu „beweisen“, dass er nicht krank, sondern ein politisch bewusster Mensch mit klaren Bruchpositionen zum kapitalistischen System ist; er distanziert sich nicht von seiner Identität als Anarchist und er vollzieht keinen Bruch mit seinen auf verschiedensten Kontinenten verteilten GenossInnen, FreundInnen und Interessierten, mit denen er eine lebendige, dynamische und positionsübergreifende politische Beziehungen pflegt.
Solidarität und Liebe für Marco – Solidarität mit den politischen Gefangenen weltweit
Der Kapitalismus hat keine Fehler – er ist der Fehler – wipe out WEF
Andi Stauffacher
Winterthur, 21.01.2014
Aus dem Knast: Solidarität mit Marco
Heute wurde aus dem Knast in Winterthur, in dem Andi Stauffacher aktuell einsitzt, ein Solidaritätstransparent mit Marco Camenisch gehängt. Marco befindet sich aktuell im Hunger- und Arbeitsstreik im Knast Lenzburg.
Weiter wurde in den vergangenen Nächten vor dem Gefängnis Lenzburg Feuerwerk gezündet. Der aktuelle Streik von Marco, welcher auch eine unmittelbare Reaktion auf eine Provokation der Knastleitung von Lenzburg ist (siehe dazu seine Erklärung), soll weiterhin solidarisch gestützt werden. Egal ob von draussen nach drinnen oder von Knast zu Knast!
Schreibt Marco: Marco Camenisch, PF 75, 5600 Lenzburg.
Erklärung von Marco: http://ch.indymedia.org/de/2014/01/91181.shtml
Solidaritätserklärung der Roten Hilfe Dresden: https://linksunten.indymedia.org/de/node/103055
Solidaritätserklärung des Revolutionären Aufbau Schweiz: http://aufbau.org/index.php/rote-hilfe-mainmenu-21/gefangene-mainmenu-22/1615-solidaritaetserklaerung-des-ras-mit-marco
Solidaritätserklärung der Roten Hilfe Schweiz: http://aufbau.org/index.php/rote-hilfe-mainmenu-21/gefangene-mainmenu-22/1613-solidaritaet-mit-marco-camenisch
Solidaritätserklärung des RAS mit Marco
Solidarität mit Marco Camenisch
Marco, grün-anarchistischer Militanter, ist seit dem 30.12.13 und bis mindestens 26.1.14 im Gefängnis Lenzburg im Hungerstreik. Zudem verweigert er vom 6.1.14 und bis mindestens 26.1.14 die Knastarbeit. Wir solidarisieren uns mit ihm, der seit mehr als 20 Jahren in italienischen und schweizer Knästen einsitzt und seine ungebrochene revolutionäre Identität verteidigt.
Wir solidarisieren uns mit ihm, der in seinen Jahren im Knast immer wieder praktisch darauf hingearbeitet hat, dass es eine tendenzübergreifende revolutionäre Position gibt, welche sich im Bruch zu Staat und Kapital verhält. Beispiele dafür sind seine unermüdliche Übersetzungsarbeiten oder Initiativen wie der jetzige Streik, bei denen er sich auf die gemeinsame revolutionäre Solidarität bezieht und die auch Beiträge im Kampf gegen Anlässe wie das WEF in Davos sind.
Wir solidarisieren uns mit ihm, dem seit Jahren jedes mögliche Schrittchen in Richtung Freiheit vom kantonalen Amt für Justizvollzug (unter Führung von Frank Urbaniok) aus offen deklarierten politischen Gründen nicht gewährt wird. In der Bekämpfung revolutionärer Gefangener zeigt sich die Fratze der Klassenjustiz der Schweiz: Da er ein ungebrochener Anarchist ist, sein Beziehungsnetz politisch ist und seine Analyse der Gesellschaft von der Perspektivlosigkeit des Kapitalismus ausgeht, sei er psychiatrisch zu behandeln. Ein “Angebot”, das ausgeschlagen werden muss.
Dass die Knastleitung von Lenzburg ihn nach der Verweigerung der Abgabe einer Urinprobe in den Arrest setzt und seinen PC für ein halbes Jahr beschlagnahmt, ist ein weiterer Tropfen im Fass der politischen Provokationen.
Freiheit für alle politischen Gefangenen
Für den Kommunismus
Revolutionärer Aufbau Schweiz
9.1.2014
Solidarität mit Marco Camenisch
Seit dem 30.12.13 und bis mindestens 26.1.14 befindet sich der anarchistische Langzeitgefangene Marco Camenisch im Hunger- und Arbeitsstreik. Dies ist seine Antwort auf die Knastleitung von Lenzburg, welche ihn wegen einer verweigerten Urinprobe in den “Arrest” gesteckt und ihm für ein halbes Jahr den PC entzogen hat.
Der Entzug des PCs ist ein perfider Versuch, ihn an seiner politischen Tätigkeit zu hindern. Marco beteiligt sich seit Jahren aus dem Knast heraus an revolutionären Kampagnen und Initiativen, der PC ist “grundlegendes Speicher- und Arbeitsgerät für alles”.
Weiter ist der Hungerstreik unter anderem ein Beitrag “zur gemeinsamen revolutionären Solidarität jenseits der Tendenzen, für die Freiheit aller revolutionären Gefangenen und aller Gefangenen weltweit. Es ist ein solidarischer Gruss an alle, die für totale Befreiung kämpfen.” und “Beitrag und Aufruf zum Kampf gegen das MörderInnentreff der Herrschenden und Lakaien des WEF in DAVOS (21.01 – 24.01.’14)”.
Schreibt Marco und zeigt ihm, dass er in seinem ungebrochenen und langjährigen Kampf nicht alleine ist: Marco Camenisch, PF 75, CH-5600 Lenzburg. Die Telefonnummer des Knastes ist 0041 62 888 77 66, ihre Faxnummer 0041 62 888 77 67. Solidarität muss praktisch sein – jetzt erst recht.
Solidarität mit Marco
Freiheit für alle politischen Gefangenen
Spiess umdrehen – dem Kapitalismus den Prozess machen
Rote Hilfe Schweiz
7.1.2014
Zitate aus der Hungerstreikerklärung von Marco: https://linksunten.indymedia.org/de/node/102983
Marco Camenisch im Hungerstreik
Marco Camenisch: Hungerstreik
Vom 30.12.2013 bis mindestens 24.01.2014 führe ich, mc, im Lager Lenzburg einen Hungerstreik durch:
– Als allgemeiner Beitrag im Kampf gegen die Repression
– Als geeinter Kampf aller und jenseits der revolutionären Tendenzen;
– Und darin, spezifischer auch, gegen die sehr schwerwiegende, perfide und folgenschwere Schikane und Provokation durch die Leitung des CH-Nazijustiz-Zwangsarbeitslagers Lenzburg, mit “Arrest” vom 30.12.2013 bis (mindestens) 4.1.2014 und PC-Klau (halbes Jahr) wegen Verweigerung Urin-Probe-Abgabe.
– Als Beitrag im Kampf gegen den Klassenkrieg von oben (WEF – Davos 21. – 24.1.2014) und im Kampf für die totale Befreiung.
Eingehenderes in Vorbereitung.
m.c., Lager L.B., CH, 1.1.2014
Marco Camenisch: Hungerstrike
From 30.12.2013 until at least the 4.01.2014 I, mc, will absolve a hungerstrike in the prison-camp Lenzburg:
– As a general contribution to the struggle against repression
– As unified struggle of all and across revolutionary tendencies;
– And within this, more specifically, against the very severe, perfidious and consequential harassment and provocation by the management of the CH-Nazi-justice-forced labor camp Lenzburg with an “arrest” from the 30.12.2013 until (at least) the 4.1.2014 and a PC robbery (half a year) because of refusing to give a urine sample.
– As a contribution against the class war from above (WEF – Davos 21. – 24.1.2014) and in the struggle for total liberation.
More is being prepared.
m.c., prison-camp L.B., CH, 1.1.2014
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Marco Camenisch: Erklärung zum Hunger- und Arbeitsstreik
Hungerstreik 30.12.’13 bis mind. 26.01.’14 und Arbeitsstreik vom 6.01.’14 bis mind. 26.01.’14
Ist mein solidarischer Beitrag am weltweiten Widerstand und Kampf zur totalen Befreiung inner- und ausserhalb der Mauern, gegen Repression, Klassenjustiz, Knast, Folter, Isolation, Sexismus, Rassismus, Xenophobie, gegen den imperialistischen Krieg, gegen die Vernichtung des Lebens auf dem Planeten. Eine Vernichtung, die sich seit dem Aussterben der Dinosaurier (Meteoriteneinschlag?) jener erdgeschichtlichen Katastrophe noch nie so angenähert hat (z.B. Artensterben). Die heute jedoch durch die patriarchalische technoindustrielle Zivilisation der global mörderischen und terroristischen Herrschaft, Unterdrückung und Ausbeutung durch das Kapital und seine Staaten vorangetrieben und vollbracht wird.
Es ist mein Beitrag zur gemeinsamen revolutionären Solidarität jenseits der Tendenzen, für die Freiheit aller revolutionären Gefangenen und aller Gefangenen weltweit. Es ist ein solidarischer Gruss an alle, die für totale Befreiung kämpfen.
Es ist Beitrag und Aufruf zum Kampf gegen das MörderInnentreff der Herrschenden und Lakaien des WEF in DAVOS (21.01 – 24.01.’14) wo sie sich in Luxus schwelgend treffen um ihre inneren Gegensätze, die imperialistische Aufteilung der Welt, den imperialistischen Krieg gegen innen und aussen ihrer Länder zur Nachhaltigkeit und zum Wachstum der kapitalistischen Plünderung der Gesellschaften, Völker, „Ressourcen“ und des gesamten Planeten wirtschaftlich, politisch und militärisch auch in Davos effektiver weiterzuverhandeln.
Es ist mein Beitrag und Gruss ans diesjährige Symposium vom 24. bis 26.01.’14 der GenossInnen aus dem türkischen Staat, gegen Imperialismus, Repression, Folter, Isolation F-Typ, mit ihrem reichhaltigen Programm und Grup Yorum Konzert.
Die länger als vorgesehene Dauer und dazu Arbeitsstreik dieser Mobilisierung ist aus folgendem Anlass, den ich als „Nebenanlass“ mit doch besserem Infobedarf umgehend als Teil aber ausserhalb dieser Erklärung nachreichen werde:
Als allgemein missbräuchlich Schikane und Erniedrigung aber auch politische Provokation wurde am 30.12.13 wegen „Verdacht auf Cannabiskonsum“ eine Urinprobe verordnet, was ich prinzipiell verweigere. So bekam ich vom 30.12.13 bis 04.01.’14 Arrest, und da bei Verweigerung der Test automatisch als positiv bewertet wird, wurde mir im Zuge dieser geballten Ladung an Rechtsbrüchen und -verletzungen auch der PC umgehend entzogen (für 6 Monate). Alles „gemäss Hausordnung“, die die PCs als „Unterhaltungselektronik“ bezeichnet. Die jedoch für viele Gefangene und erst recht für mich in Wirklichkeit grundlegendes Speicher- und Arbeitsgerät für „alles“ sind, und für mich meiner gesamten persönlichen und politischen Beziehungs- und Beitragsarbeit. Was bei plötzlichem PC-Klau natürlich ein enormer Aufwand und Verlust zur Neuorganisierung und Umstellung praktisch von Null auf bedeutet, für den Gefangenen und seine Beziehungen.
Solidarität und Liebe für Andi! Für Gabriel, Monica und Francisco!
Solidarität und Liebe den Gefangenen der VZF in Griechenland, Nicola und Alfredo und allen in Italien und in allen Knästen der Welt!
Solidarität und Liebe den KämpferInnen im „Phönix Projekt“, „Green Nemesis“, allen FAI/FRI – Zellen und allen Kämpfenden Zellen und Individuen, Gruppen und Völkern weltweit!
Für die totale Befreiung!
marco camenisch
Lenzburg, CH
6.1.2014